Es sind die Momente im Lift, im Stau, auf dem Zahnarztsessel…

Dort, wo Zeit sich dehnt und Gedanken anfangen, eigene Wege zu gehen, ist sie unser stiller Begleiter: Die Langweile. Sie ist dabei nicht einfach Leere oder «süsses Nichtstun». Vielmehr ist sie ein Spannungszustand. Oder wie es der Psychologe Dr. John Eastwood sagen würde: «Langeweile ist das unangenehme Gefühl, einer zufriedenstellenden Tätigkeit nachgehen zu wollen, es aber nicht zu können.»  

Viele sehen in Langweile etwas Negatives, das es möglichst schnell zu vertreiben gilt – mit dem Smartphone, Smalltalk, Spielen oder anderen Beschäftigungen. Doch Langeweile kann auch ein kostbarer Raum sein: ein Zwischenzustand, der Kreativität anregt, neue Ideen wachsen lässt oder uns zwingt, genauer hinzuschauen. Die Langeweile hält uns einen Spiegel vor und kann zeigen, welche Bedürfnisse in uns schlummern. 

Die multimediale Ausstellung «Die LANGEWEILE ganz schön vielfältig» ermöglicht eine neue Sicht auf ein unterschätztes Gefühl. Erkunden Sie mit uns die Langeweile aus verschiedenen Blickwinkeln und erleben Sie, wie vielfältig diese sein kann – mal anstrengend, mal anregend, mal überraschend bereichernd.  

BORING PEOPLE (2019) © Dawn Parsonage

Werke
Myrien Barth, Manon de Boer, Monsignore Dies, Leonie Dittli, Jeppe Hein, Claudia Kübler, Dagmar Küsters, Living Museum Wil, Dawn Parsonage, Eric Pickersgrill, Andrina Schmid

Kuratorium
Karolina Widla und Anouk Estermann

Szenografie
VISCH Scenographical Design (Mona Fischer Schwitter und Karin Vidensky)

Shaping Boredom (2021) © Andrina Schmid, Studio BOMBYX MORI